Waldsauerklee

Waldsauerklee — Waldgarten Thüringen

Der Waldsauerklee (Oxalis acetosella) gehört zur Familie der Sauerkleegewächse und gilt als Reliktart – das heißt, dass sich die Wuchsgebiete der Stammpopulation aufgrund von klimatischen Gegebenheiten verlagert haben, diese Art aber überdauern konnte. Den mehrjährigen Waldsauerklee findet man an sauren und sehr schattigen und feuchten Stellen im Wald, Unterholz oder an Abhängen. Er wächst krautig mit einer Höhe von fünf bis 15cm und einer reich verzweigten fleischigen Pfahlwurzel. Das Laubblatt ist dreiteilig, grasgrün und schmeckt säuerlich. Die drei Teilblätter sind herzförmig. Die Kronblätter sind weiß oder blassrosa und besitzen eine rötlich-violette Aderung. Blütezeit ist von April bis Juni.
Ähnlich wie bei Mimosen kann die Pflanze ihre Blätter regenschirmartig zusammenfalten, zum Beispiel bei zu starker Sonneneinstrahlung oder Erschütterungen. Waldsauerklee ist oxalsäurehaltig und kann über einen langen Zeitraum regelmäßig eingenommen zu einer Schädigung der Nieren führen. Durch Abkochen und Abgießen des Kochwassers kann die Oxalsäure aber entfernt werden. Aufgrund des Vitamin C Gehalts wurde Waldsauerklee früher bei Skorbut verwendet. Andere Namen lauten Hasenbrot, Hasenklee oder Himmelsbrot.

Große Sternmiere

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Die Große Sternmiere (Stellaria holostea) gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist ein weitverbreitet in Gebüschen, Laubwäldern und an Waldrändern und blüht von April bis Juni.

Gewöhnlicher Hohlzahn

Gewöhnlicher Hohlzahn — Waldgarten Thüringen

Der Gewöhnliche Hohlzahn (Galeopsis tetrahit) gehört zur Familie der Lippenblütler und ist auch unter dem Namen Hanfnessel bekannt. Die einjährige, krautige Pflanze wird 20-30cmhoch und hat einen borstigen, behaarten Stängel. Ihre Blütenvon Juni bis Oktoberkönnen alle möglichen Färbungen aufweisen –von weiß über rötlich und purpurfarben bis hin zu violett. Meist aber blüht sie rosa. Da der Kelch der Blüten ebenfalls borstig-behaart ist, wird auch vom Stacheligen Hohlzahn gesprochen.
Der Gewöhnliche Hohlzahn mag stickstoffreichen und sauren Boden, gerne in leicht bergigen Lagen, und wächst an Wald-und Wegrändern und gilt als Humuszehrer. Als Therophyt (Art von kurzer Lebensdauer) überdauert er die kalte Jahreszeit als Samen im Boden. Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Gewöhnlichen Hohlzahns sind Kieselsäure, Iridoidbitterstoffe und Gerbstoffe.

Johanniskraut

Johanniskraut — Waldgarten Thüringen

Das Hartheu oder Johanniskraut besteht aus weltweit über 200 Arten – das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist die in Europa bekannteste unter ihnen. Man findet es in tiefen bis mittlere Höhenlagen. Es wächst an sonnigen sowie halbschattigen Standorten und mag magere, durchlässige und gut belüftete Böden. Saure Böden mag es nicht. Es besiedelt vorzugsweise Brachflächen, nährstoffarme Wiesen und Weiden, Waldränder und Waldlichtungen sowie Wege, Böschungen und Heiden.

Das Echte Johanniskraut (oder Tüpfel-Johanniskraut) wird 30-80 cm hoch mit einem kahlen, rundlichen Stängel. Die Blätter sind oval-länglich und die Blüten gelb und sternförmig –und färben sich beim Zerreiben dunkelrot. Blütezeit ist von Ende Juni (Johannistag) bis August.
Johanniskraut hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Zu verwechseln ist das Echte Johanniskraut leicht mit Greiskräutern, beispielsweise dem Jakobs-Kreuzkraut.

Ruprechtskraut

Ruprechtskraut

Der Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum) aus der Familie der Storchschnabelgewächse wird im Volksmund Ruprechtskraut genannt. Seine rötlich-weißen Blüten sind kleiner als die Blüten anderer Arten, wie zum Beispiel die des Wiesenstorchschnabels (blüht himmelblau) oder des Waldstorchschnabel (violett).
Das Ruprechtskraut wächst an feuchten, schattigen Orten – häufig auf nährstoffreichen, nicht zu trockenen Wiesen oder auf lehmigen oder tonigen Böden. Er ist mehrjährig und wird bis 50 cm hoch. Dabei ist er stark verzweigt und behaart. Die kleinen Blüten stehen paarweise mit fünf-bis siebenteiligen Blättern, deren Rand im Vergleich zu anderen Geraniumarten glatt ist. Er blüht von Mai bis August. Sein ätherisches Öl verursacht einen unangenehmen Geruch. Der Stinkende Storchschnabel wird als Heilpflanze verwendet und findet auch Einsatz in der Homöopathie. Er ist jedoch nicht mit dem Geranium in antiken Texten zu verwechseln (dabei handelt es sich nicht um Storchschnabelarten).

Scharbockskraut

Scharbockskraut — Waldgarten Thüringen

Das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Der Name Scharbock leitet sich von der Krankheit Skorbut ab; die vitaminreiche Pflanze war im Winter oder bei Seeleuten sehr beliebt. Der Name Butterblume ist irreführend – tatsächlich werden viele gelbblühende krautartige Blumen Butterblume genannt. Die mehrjährige Pflanze mag nährstoffreiche, feuchte Böden (z.B. Lehm oder Ton) und ist deshalb vorzugsweise an halbschattigen Stellen im Wald und Garten, in Wiesen oder dichten Laubwäldern anzutreffen.

Scharbockskraut bildet im Frühling meist die erste grüne Bodenschicht, bevor die Bäume ihre ersten Blätter entwickeln. Die Blätter sind fett glänzend dunkelgrün, lang gestielt, rundlich herzförmig und schwach gezähnt. Die Blütezeit ist von März bis Mai. Es bilden sich einzelne lang gestielte gelbe Blüten mit acht bis elf Kronblättern und drei Kelchblättern. Nach der Blüte entwickeln sich Brutknöllchen („Erneuerungsknospen“) in Bodennähe, aus denen neue wurzelnde Triebe entstehen. So bilden sich manchmal ganze Pflanzenteppiche. Scharbockskraut wird um die 15cm hoch. Es enthält giftiges Protoanemonin und sollte deshalb roh nur in kleinen Mengen und vor der Blüte verzehrt werden. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Veilchen oder Gundermann.