In Zusammenhang mit dem Projekt Woodland besuchten mich Jessica Christoph und Stephan Jung von der Stiftung Baukultur Thüringen im Waldgarten. Stephan Jung führte ein Interview mit mir, welches auf der Projektseite der Stiftung Baukultur zu sehen ist. www.baukultur-thueringen.de/woodland/
“Wenn vom Bauen mit Holz die Rede ist, einem an sich unschuldigen Material, dann ist von einem neuen Gesellschaftsmodell die Rede, vom Aufbruch in eine technologisch, ökologisch, sozial und ästhetisch verwandelte Gesellschaft.
Bauen und Wohnen werden anders sein müssen und das Holz, der Holzbau ist eine der wichtigen Linien in diese neue Zukunft. Wir stehen – erneut – an einem Wendepunkt des Bauens. Konrad Wachsmann hatte einst in der Industrialisierung des Bauens einen solchen Wendepunkt erkannt. Heute stehen wir an der Schwelle einer neuen Epoche, die neuen Paradigmen folgen muss. Diese sind zweifellos formuliert durch die digitale und die ökologische Revolution.” – Stiftung Baukultur Thüringen
Eine Beschreibung des Begriffes Woodland findet sich auf der englischsprachigen Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Woodland
Conny Winkler von der TLZ interviewte mich zu meinem Waldgarten-Projekt, meiner Motivation, meinen Vorhaben. Heute erschien das Interview in der Thüringer Allgemeinen, der Thüringischen Landeszeitung und der Ostthüringer Zeitung.
Im natürlichen Wald finden sich (ausgenommen des Lebens unter der Erde) drei Vegetationsschichten: die Kronenschicht der Altbäume, die Strauchschicht mit Jungbäumen und die Krautschicht am Waldboden. In der Vertikalen kommen schichtübergreifend wachsende Kletterpflanzen wie Waldrebe und Efeu hinzu.
Gleichermaßen können im Wald auch verschiedene zeitliche Ebenen betrachtet werden. Bevor sich beispielsweise im Frühjahr das Blätterdach der Kronenschicht schließt und nur noch wenig Licht nach unten gelangt, ist der Waldboden häufig flächig mit Bärlauch oder Scharbockskraut bedeckt. Sobald sich das Blätterdach schließt, nehmen andere Pflanzen mit weniger Lichtbedarf den Platz am Boden ein.
Das Konzept des Waldgartens orientiert sich an dieser Systematik und entspricht in der Basis einer Streuobstwiese, welche um Schemata des Waldes ergänzt wird.
Die Baumschicht besteht aus hochstämmigen, streuobsttauglichen Obst- und Nussbäumen und Wildobstgehölzen. In der Strauchschicht wachsen schattenverträgliche Nuss- und Beerensträucher. Am Boden wachsen Kräuter, mehrjähriges Gemüse, bodenverbessernde Leguminosen und breit über das Jahr blühende Bienenweide.
Blühende Gehölze und Bienenweide dienen als Nahrungsgrundlage für Insekten. An Sträuchern und Bäumen belassenes Wildobst kann Säugetiere und Vögel bis in den Winter hinein mit Nahrung versorgen. Unterholz, Heckenpflanzungen, Stein- und Reisighaufen bieten Lebensraum und Überwinterungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Tieren.
Geschützt vor allzu starker Sonne habe ich begonnen einige Wildpfade zu kleinen Wegen auszubauen.